Vom Geist des Wassers - eine Initiation 2
Die nächsten Tage
Die nächsten Tage waren angefüllt mit Wanderungen. Da es weiterhin regnerisch war stürzten von allen Bergen das Wasser in Kaskaden hinunter, es war ein El Dorado für meinen Zustand. Alle Seen, Teiche, Bäche, Wasserfälle, Pfützen wurden zu meinem Zuhause. Nichts konnte ich auslassen. Ich lief so oft ich konnte barfuss, um alle diese Wässer auszutesten. Irgendetwas passierte in meinem Inneren. Meine Sinne wurden immer feinfühliger. Nach wie vor war Wasser war meine Nahrung.
Mein Wasserfall
Am nächsten Morgen wachte ich auf. Ich hatte wieder diesen Drang in mir, eine Aufforderung, sofort zu diesem Wasserfall zu müssen. In mir war kein Gespür dafür, wie weit der Platz von unserer Unterkunft war – und es war mir eigentlich auch völlig egal.
Ich zog meine Laufschuhe an, nahm die Walking Sticks, und marschierte zügig los.
Nach einer knappen Stunde erreichte ich die Stelle, die der Mann uns am Vortage beschrieben hatte. Ich kletterte über eine Leitplanke am Straßenrand und begab mich auf die Suche nach dem verborgenen Kleinod. Es dauerte nicht lange, da hörte ich schon das Rauschen und nach einigen Metern auf Händen und Knien kriechend entdeckte ich den ersten Pool. Nervosität beschlich mein Herz. Warum wurde ich an diese Stelle gebracht? Was sollte ich hier? Noch einmal ein weiterer Wasserfall? – Das alleine konnte es doch nicht sein!
Ich setzte mich an den Rand des unteren Beckens und lauschte der Wasser-Musik. Plötzlich war sie wieder da: diese unabwendbare Aufforderung in mir! Tauche hinein in das Wasser!
Und wieder befreite ich mich von meiner Kleidung, einem inneren Drang folgend. Nur mit Mühe konnte ich das Wasser erreichen, kletternd und rutschend kam ich dem Wasser näher.
Langsam ließ ich mich ins eiskalte Wasser gleiten und musste unwillkürlich nach Luft schnappen, da die Temperatur des Wassers meinen Körper sofort „gefrieren“ ließ. Trotzdem musste bzw. wollte ich gehorchen: 3 x tauchte ich komplett in diesem Becken unter.
Initiation
Frierend und tropfend setzte ich mich an den Rand des Beckens, ich zitterte am ganzen Körper, vor Aufregung, vor Freude und wegen der Kälte. Mir war deutlich bewusst, dass das Wasserbecken für mich zu einem Taufbecken geworden war. Ich hatte eine Initiation erfahren.
Ich blieb am Becken sitzen, zu steif, um mich zu bewegen. In dieser Unbeweglichkeit des Körpers breitete sich eine große tiefe Ruhe in meinem Geist aus. Sämtliche Gedanken standen still. Ich war ein stiller See, unendlicher Frieden und pure Glückseligkeit verbunden mit der Brillanz eines lila-gold-leuchtenden Lichtes, das mich unaufhörlich durchströmte. Ich weiß nicht, wie lange ich dort gesessen habe, Zeit hatte keine Bedeutung mehr.
Und dann hörte ich eine sanfte Stimme in mir:
Dasjenige, was du hier erlebt hast, ist eine Transformation, etwas, was vor langer Zeit „Gotteslob“ genannt wurde. Du bist gewandelt worden in das Gottes-Sein, in die Möglichkeit, dieses Strömen beständig zu haben, zu beherrschen und mit ihm umzugehen. Dieses Strömen ist etwas, was sich in die Kraft des Wassers selbst gibt. Dass heißt für dich, wenn du dich gibst an den Menschen und in die Menschen hinein, so ist es, dass die Menschen diesem Strömen eine eigene Botschaft entnehmen können. Sie können von diesem Strömen selber nehmen, sie können etwas abnehmen, etwas ablösen.
Die ganze Waschung war für dich eine Form direkter Instandsetzung in das Eigene. Es ist eine Instandsetzung des Göttlichen Dankes. Es ist das Kronen-Chakra, das in den meisten Fällen auf eurer Erde abgetrennt ist vom hochschwingenden Geistes, das jetzt in dir geöffnet ist. Dieses Ritual war der letzte Schritt diese Trennung aufzulösen. Von nun an bist du Botschafterin des Wassers. Du wirst die Botschaft des Wassers in die ganze Welt hinaustragen. Es ist die Botschaft von Gott an den Menschen, SEIN Dank an uns: denn im Wasser spürt der Mensch den Dank Gottes für seinen Mut und seine Bereitschaft, auf dieser Erde zu sein.
Führe die Menschen an das Wasser, denn dort werden sie Heilung erfahren. Wenn der Mensch wieder in der Fähigkeit ist, der Schöpfung zu danken, so ist er in der Lage, die eigenen Körpersäfte, die eigenen Organe, die eigenen Prozesse, die eigenen Heilungsfaktoren wieder selbst in die Hand zu nehmen. Dank ist das Angenommen-Sein des Lebens. Und durch diese Akzeptanz lehrt der Mensch sich selber, wieder in die Selbstheilungskräfte zu gelangen.
Der Dank ist die Möglichkeit des Menschen seine Selbstheilungskräfte wieder zu steuern und sich unabhängig zu machen von Medikamenten und Apparaten.
Im Wasser findet der Mensch zurück zu diesem Dank.
Zurück zu Hause
Es war der Höhepunkt meines Prozesses …. So dachte ich. ……
. Der Prozess der vergangenen Wochen hatte meinen Körper angestrengt und ich war sehr ruhebedürftig. …..
Seit einigen Tagen hatte ich starke Schulterschmerzen und meine Kräfte gingen in Richtung Null. Ich schleppte mich mühsam durch meine Wohnung. Da meine Schulterschmerzen immer größer wurden und ich meinen Kopf nicht mehr bewegen konnte, vermutete ich einen Zeckenbiss. Da ich kein Risiko eingehen wollte, versuchte ich meine Hausärztin zu erreichen. Leider war sie verreist, so dass ich nur auf das Notfall-Ärzteteam der Universität zurückgreifen konnte, da es ein Wochenende war
Klinik
Ein Vorschlaghammer landete mit voller Wucht auf meinem Kopf, so fühlte ich mich.Nur mit Mühe unterdrückte ich meine Angst und meine Tränen. Ich sollte einen Herzinfarkt haben??!! Das konnte ich nicht glauben. Aber dann war ich auch schon in der Notaufnahme und wurde an einen Tropf gehangen.
Alle 10 – 15 Minuten wurde irgendetwas an mir untersucht, ich erinnere mich nicht an die einzelnen Schritte, aber ich wurde nicht aus den Augen gelassen. Irgendwann wurde es Abend, mein Mann war zwischenzeitlich gegangen und ich lag da und hatte Zeit zum Nachdenken. Was war geschehen?
War meine Erfahrung mit dem Wasser alles nur ein Traum, Spinnerei, und ich hatte meinen Körper leichtsinnigerweise überfordert? Ich machte mir große Vorwürfe.
Meine Wahl
…..
Und ich hatte Zeit zum Nachdenken.
Gerade hatte ich die absolute Glückseligkeit erfahren, war getaumelt vor lauter Freude, mein Herz jubilierte vor der Innigkeit in dem Verbundensein mit der Göttlichen Kraft und jetzt lag ich neben einer alten Dame routiniert in ihrem Kranksein, in der Notfallaufnahme der Universitätsklinik, an einem Tropf hängend, mit besorgniserregenden Gesichtern der Ärzte und Schwestern! Ich konnte es nicht begreifen! Was war geschehen?
Während ich zwischen den Lücken der Überprüfung meiner Werte immer wieder in einen leichten tranceähnlichen Schlaf rutschte floss eine überwältigende Bilderflut durch mich durch.
…..
.Schlafähnliche Momente vermischten sich mit klarem Bewusstsein. Ich wusste, dass ich hier und jetzt eine Wahl zu treffen hatte: Entweder voll und ganz das Leben auf der Erde anzunehmen, oder es gehen zu lassen.
Ich wagte es abzuwägen, was es bedeuten würde und dachte an meine Töchter und meinen Mann.
War meine Liebe groß genug, sie nicht verlassen zu wollen? Mein Herz wurde warm und weich. Und wenn es nur für meine Familie wäre, es war Grund genug für mich zu bleiben.
Und dann gab es ja noch das Wasser! Diese unbeschreibliche Glückseligkeit, diese Verbundenheit und Einheit die ich im Wasser und durch das Wasser erfahren hatte! Hier auf dieser Erde! Ich musste nicht hinüber gleiten in andere Welt.
Das war es, was das Wasser mir zeigen wollte! Im Wasser lag für mich die Antwort.
Und die Wahl war klar! Ich konnte und ich wollte bleiben!
Visite
Der Arzt kam zur Visite, ich fragte ihn, ob ich nach Hause dürfte. Er betrachtete fragend und leicht staunend die Tabelle der Messungen, empfahl mir noch einige Untersuchungen, um ganz sicher zu gehen, wie er sich ausdrückte und gab mir sein o. k.
Ich fragte den Arzt nach seiner Diagnose. Er sagte mir, dass sämtliche Untersuchungen keinerlei Erklärungen über meinen „lebensbedrohlichen Zustand“ des Vortages gegeben haben.
Botschaften des Wassers
Es freut mich sehr, dass das Bewusstsein über die Fähigkeit des Wassers auf verschiedene Arten aktuell geworden ist. Es schmerzt mich, wenn Wasser verschwendet wird, unachtsam benutzt und verschmutzt wird. Nicht aus ökologischen und humanitären Gründen (natürlich auch), aber im Wesentlichen deswegen, weil ich die Liebe Gottes für uns im Wasser erfahren durfte. Dieses Erlebnis wird mich immer begleiten und wo immer ich kann, benutze ich dieses Wissen um das Mysterium des Wassers zur Rückführung des Menschen in die Erinnerung seiner eigenen Göttlichkeit.